Hitzerekorde, Ernteausfälle und Wassermangel sind die Schlagzeilen, welche zurzeit die Nachrichten dominieren. Trotzdem verschwendet und vergiftet die Pelzindustrie die wertvolle Ressource bei der Zucht und Herstellung von Pelzprodukten, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden.

Die schrecklichen Bilder von Tieren in Käfigen, die wegen ihrer Felle misshandelt, lebendig gehäutet oder zu Tode geprügelt werden sind hinlänglich bekannt und haben längst ihren Schrecken verloren. Die Tatsache, dass aber die Pelzzucht und Produktionen verantwortlich für grosse Umweltschäden ist, wird immer wieder verschwiegen und gerne vergessen.

Wasser spielt eine wichtige Rolle

Wasser spielt in der Zucht und auch in der Verarbeitung von Pelzprodukten eine wichtige Rolle. Die genaue Menge an Wasser, die für die Produktion von Pelz verwendet wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Art des Pelzes, der Herstellungsmethode und den Produktionsstandards in den verschiedenen Ländern.

Bei der Produktion von echtem Pelz wird eine beträchtliche Menge an Wasser verwendet. Hier sind einige Faktoren, die zu einem erhöhten Wasserverbrauch beitragen:

Tierhaltung: Pelzfarmen erfordern enorme Mengen an Wasser für die Versorgung und Bewässerung der Tiere.

Gerbung und Färbung: Nach dem Abziehen der Pelze müssen sie gegerbt und gefärbt werden. Diese Prozesse erfordern ebenfalls Wasser und Unmengen an Chemikalien.

Reinigung und Veredelung: Pelze müssen gereinigt und veredelt werden, um das gewünschte Aussehen zu erzielen. Auch hier wird Wasser und Chemie benötigt.

Abwasserbehandlung: Die Abwässer aus der Pelzproduktion müssen behandelt werden, um schädliche Chemikalien und Verunreinigungen zu entfernen, bevor sie in Gewässer abgeleitet werden.

Es ist schwierig, eine genaue Zahl für den Wasserverbrauch bei der Pelzproduktion anzugeben, da dies von vielen Variablen abhängt. Es wird geschätzt, dass die Pelzindustrie insgesamt beträchtliche Mengen an Wasser verbraucht, insbesondere aufgrund der Prozesse der Tierhaltung, Gerbung und Färbung.

Hinzu kommt noch der immense Einsatz Chemikalien. Bei der Verarbeitung von Pelzen werden bis zu 100 verschiedene Chemikalien verwendet, wie Gerbstoffe, Farbstoffe und Lösungsmittel. Diese Chemikalien können in die Umwelt gelangen und sowohl Gewässer als auch den Boden verschmutzen. Die Abwässer aus der Pelzproduktion müssten daher aufwendig behandelt werden, um schädliche Rückstände zu entfernen.

Die Pelzindustrie verbraucht auch eine beträchtliche Menge an Energie für die Heizung von Pelzfarmen, die Beleuchtung und den Betrieb von Geräten und Maschinen. Der Einsatz fossiler Brennstoffe zur Energieerzeugung trägt zur Freisetzung von Treibhausgasen und somit zum Klimawandel bei. Auch erzeugt die Pelzindustrie eine grosse Menge an Abfällen, darunter Tierkadaver, Abfallprodukte aus der Gerbung und Färbung sowie Kunststoffe und Verpackungsmaterialien. Die ordnungsgemässe Entsorgung dieser Abfälle kann eine Herausforderung darstellen und zu Umweltverschmutzung führen.

Nicht nur in China ein Problem

Auch die Haltungsbedingungen für Tiere auf europäischen Pelzfarmen sind nicht wesentlich besser und für die Tiere genauso grausam. Finnland züchtet sogenannte Monsterfüchse, die so viel zu gross sind und qualvoll gemästet werden. Die Produzenten möchten dadurch von jedem einzelnen Tier noch mehr Fell bekommen und die Profite weiter steigern.

Egal ob Pelzmantel, Pelzschal oder auch nur ein Pelzbommel an einer Winterjacke-/ Mütze, die Tiere und die Umwelt leiden und nehmen schaden bei jedem noch so kleinen Pelzbesatz. Mehr als 43 Millionen Tiere sterben jährlich für die Pelzmode, werden verarbeitet, mit gravierenden Folgen für die Tierwelt, Natur und Umwelt. Mit einem Importverbot von Pelzen und Pelzprodukte setzen wir ein Zeichen für das Tierwohl und den Umweltschutz.

Die Initiative für ein Importverbot von tierquälerisch erzeugten Pelzprodukten läuft bereits seit einem Jahr und befindet sich in der Schlussphase. Gerade jetzt ist es wichtig, mit dem Unterschreiben der Initiative diesem tierquälerischen und umweltschädigenden Treiben ein Ende zu setzen www.pelz-initiative.ch.

‍